Marktchancen im Denkmalschutz
Geschäftsanbahnungsreise für Restauratoren im Handwerk und Handwerksunternehmen mit Schwerpunkt Denkmalpflege
Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) organisiert Europartnerships Ltd eine Geschäftsanbahnungsreise ins Vereinigte Königreich für deutsche Restauratoren und spezialisierte Handwerksunternehmen. Die Reise wird vom 13. bis 17. November 2017 in London stattfinden.
Ziel des BMWi Markterschließungsprogramms ist es, kleine und mittlere Unternehmen beim Eintritt in internationale Märkte zu unterstützen und Kooperationsmöglichkeiten mit lokalen Geschäftspartnern für sie zu entwickeln. Im Laufe des Projekts werden den deutschen Teilnehmern branchenspezifische Wege zum Markteintritt im Vereinigten Königreich aufgezeigt, wichtige ökonomische und branchenrelevante Informationen zum Zielmarkt bereitgestellt und es werden für sie Projektbesichtigungen und individuelle Treffen mit potentiellen Geschäftspartnern organisiert. Die deutschen Unternehmer können ihre Produkte und Dienstleistungen in einer Präsentationsveranstaltung einem ausgewählten britischen Fachpublikum vorstellen und sie haben die Gelegenheit zum Informationsaustausch und Knüpfen und Festigen von Kontakten mit britischen Auftraggebern, Fachverbänden und Behörden.
Denkmalschutz und –pflege stellen im Vereinigten Königreich einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar. Der Beitrag des Kulturerbes zur Bruttowertschöpfung steigt ständig an. 2010 waren es laut Bericht von Historic England (Heritage and Economy, September 2015) 11 Mrd. £, im Jahr 2013 (Heritage and Economy, August 2016) schon 21,7 Mrd. £. Auch der Tourismus profitiert von der großen Anzahl der Sehenswürdigkeiten.
Das Vereinigte Königreich kennzeichnet sich durch einen sehr großen Bestand an historischen und denkmalgeschützten Gebäuden und einen eklatanten Fachkräftemangel in der Branche. 20% des Gebäudebestands sind vor 1919 gebaut. Etwa 500 000 Gebäude stehen allein in England unter Denkmalschutz, ungefähr 19 000 davon in London.
Die Informationsbroschüre von Historic England „Heritage Indicators 2016“ führt aus, dass die Zahl der gelisteten Gebäude kontinuierlich ansteigt, die Zahl der Berufsanfänger in Berufen im Restaurationssektor aber seit 2005 um 85% abgenommen hat. Laut der Studie „Skills Needs Analysis 2013“ sind rund 87% der englischen Baufirmen nicht qualifiziert, um Bauvorhaben nach den Richtlinien der Denkmalschutzbehörde auszuführen. Auch die Financial Times weist in einem Artikel vom Februar 2016 auf den Mangel an ausgebildeten Fachkräften auf dem Gebiet des Denkmalschutzes hin. Dadurch bieten sich im Vereinigten Königreich gute Chancen für deutsche Handwerker, die sich auf Restauration spezialisiert haben. Ihr Fachwissen, bedingt durch die fundierte Grundausbildung im dualen System und gute Weiterbildungsangebote hierzulande, bringt ihnen auf der Insel deutliche Wettbewerbsvorteile.
Unterstützt wird das Projekt von der Handwerkskammer Düsseldorf und ÜberRaum Architects aus London, sowie der Deutsch-Britischen Industrie- und Handelskammer (AHK UK), dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und seinen angegliederten Kammern und Verbänden, dem Restaurator im Handwerk e. V. und RIBA (Royal British Institute of Architects).
Das Geschäftsanbahnungsprojekt wird im Rahmen des Markterschließungsprogramms für KMU durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.
Zielgruppe der Geschäftsanbahnung sind vorrangig kleine und mittlere deutsche Handwerksunternehmen (KMU) mit Schwerpunkt Denkmalpflege. Die Teilnehmerzahl ist auf maximal 12 deutsche Unternehmen beschränkt. KMU haben Vorrang vor Großunternehmen. Der Teilnehmerbeitrag beträgt in Abhängigkeit von der Größe des Unternehmens zwischen 500,- EUR und1000,- EUR (Netto), hinzu kommen noch die individuellen Anreise- und Aufenthaltskosten.